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31-Oct-2008

Eichholzer Schlosskonzert – Deutschland

Wesseling Accordion Orchestra Ensemble
„Kontraste“ – das war das Motto des vom Musikforum Wesseling veranstalteten Eichholzer Schlosskonzertes mit Mirjam Schröder, Harfe, und dem Ensemble des Akkordeon-Orchesters Wesseling am 22. Oktober 2008. Es ließ sich nicht nur auf den Kontrast von Harfe zu Akkordeon oder den Kontrast von Solo zu Ensemble anwenden.

Die Wesselinger Professorin präsentierte „klassische“ Harfenklänge z.B. mit dem eingängigen Werk „Introduction, Cadenza et Rondo“ von Elias Parish-Alvars, der auch „Liszt der Harfe“ genannt wird, oder dem Impromptu op. 86 von Gabrel Fauré, aber auch ungewohnte Klänge in der zeitgenössischen Komposition „Mit silbernen Dornen …“ von Jörg-Peter Mittmann – atonal und manchmal grotesk.

Die zweite Konzerthälfte bestritt das vor 25 Jahren gegründete Ensemble des Akkordeon-Orchesters Wesseling. Aus ihrem äußerst breit angelegten Repertoire hatten sie dafür eine Auswahl von Originalkompositionen für Akkordeonorchester einstudiert. Das Spektrum reichte von Kompositionen mit Themen der Alten Musik, verbunden mit Swing-Elementen, über eine neoklassizistische Suite, die der Neuen Musik zuzuordnen ist, bis zu folkloristischen Klängen aus Argentinien und Irland.
Mit ihrer Spielfreude begeisterten die sechs Amateur-Musiker schon bei der relativ selten aufgeführten barocken Swing-Studie „Partita piccola“ von Christine Boll das Publikum, gefolgt vom „Praefugium Nr. 3“ aus dem Zyklus „In nomine Johann Sebastian Bach“ im bei Akkordeonisten sehr beliebten typischen Sound von Heinz Ehme.

Als einen Höhepunkt des Konzertes kündigte die Leiterin Anita Brandtstäter die „Sinfonische Suite“ von Wolfgang Jacobi an. Von den Melodien des französischen Opernkomponisten Andre-Modeste Gretry “übernahm ich vier bis acht Takte und führte diese in thematischer und symphonischer Arbeit weiter“, so zitierte sie den Münchener Musikprofessor. “Durch polyphone Stimmen, Engführungen, selbständige Gegenstimmen erhielten die Melodien stärkere Substanz und Plastik.“ Mit lang anhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum für die differenzierte Interpretation der vier Sätze des sowohl musikalisch als auch technisch anspruchsvollen Werkes – einer schnellen Introduzione, einer tänzerischen Gavotta von Arietta, einem einfühlsamen Arioso mit lyrischem Solo-Part und schließlich einem majestätischen Menuett.

Eingängigere Melodien, Harmonien und Rhythmen boten die humoristische „Burleske“, die Ludwig Kletsch 1953 für eine kleine Besetzung geschrieben hat, und der Tango nuevo „Oblivion“ des argentinischen Bandoneonspielers und Komponisten Astor Piazzolla.

Einen krönenden Abschluss bildete die „Irische Suite“ von Matyas Seiber, deren Orchesterfassung der „Altmeister“ Rudolf Würthner unterstützt hat. In den vier sehr verschiedenartigen Sätzen konnten die Akkordeonisten sowohl ihre Musikalität und ihre bestechende Dynamik als auch ihre Virtuosität und ihr rhythmisches Temperament beweisen. Ausdrucksvoll gestalteten sie die beiden Sätze, denen die Volksweisen „The Banks of New Foundland“ und „The Londondary Air“ zu Grunde liegen. Und der Funke sprang über bei den schnellen Volkstänzen Reel und Jig – mit straffem Rhythmus, ansprechenden Motiven und Wechseln aus solistischen und Tutti-Passagen.

Mit diesem Werk hat sich das Ensemble am Wettbewerb um den „2. Rudolf-Würthner-Pokal“ 1987 in Trossingen beteiligt. An dem Wettbewerb der Kunststufe – in diese Kategorie werden nur technisch und musikalisch sehr anspruchsvolle Werke eingestuft – nahmen 60 in- und ausländische Orchester und Spielgruppen teil, darunter auch Profis. Das Ensemble erreichte auf Anhieb einen 11. Platz mit dem Prädikat „ausgezeichnet“.
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