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05-Nov-2021

Nikola Djoric Performs Bach, Gubaidulina & Piazzolla at Wiener Musikverein - Austria

Nikola Djoric
Nikola Djoric posterIm Rahmen des Zyklus „Young Musicians“ verführte Nikola Djoric im Matellenen Saal des Wiener Musikvereins, Vienna, Austria on October 22nd, 2021 sein zahlreich erschienenes Publikum in neue Klangwelten auf seinem Instrument.

Speziell Gubaidulinas Sonate „Ex expecto“ erregte durch seine für viele neuen Effekte wie etwa mehrteilige ricochets oder die Verwendung des Luftknopfs die Neugier der Zuhörer.

Die bekannte „Toccata und Fuge d-moll“, BWV 565 gehört zu den Höhepunkten im Schaffen J.S. Bachs. Während die Toccata eher das virtuose, bisweilen spielerische Element vertritt, huldigt die Fuge dann dem strengen kontrapunktischen Satz, insgesamt entsteht ein kunstvolles polyphones Gebäude. Im 20. Jahrhundert erlangte dieses Werk neues schöpferisches Leben auf dem jüngsten zeitgenössischen Instrument - dem Bajan.

In der „Englischen Suite Nr. 2 a-moll“, BWV 807 (Prélude – Allemande - Courante - Sarabande - Bourrée I – II – I - Gigue) beeindruckte Djoric durch interpretatorische Feinheiten einschließlich der freischwebenden Linienführung, die den Reiz der „Englischen Suiten“ Bachs ausmachen.

S. Gubaidulina (feierte unlängst ihren 90. Geburtstag) ist eine bedeutende Komponistin im Russland des 20. Jahrhunderts. Sie ist Autorin zahlreicher Werke für Sinfonieorchester, Kammer- und Vokalmusik. In den 1980er-Jahren erlangte das Schaffen S. Gubaidulinas Weltgeltung.

Für Bajan schrieb sie u.a. „De profundis“ (1978), „Sieben Worte“ für Bajan, Violoncello und Streicher (1982), „Et exspecto“ - Sonate in 5 Sätzen (1986), „Silenzio“ für Bajan, Violine und Violoncello (1992), „Tatarischer Tanz“ für Bajan und zwei Kontrabässe (1992), „Im Zeichen des Skorpions“ – Variationen über sechs Hexachorde für Bajan und Orchester (2003) sowie „Fachwerk“ für Akkordeon, Perkussion und Orchester (2009). „Et exspecto“ bezieht sich auf die zweite Erscheinung Christi. Im Mittelpunkt der Sonate steht der Konflikt zwischen zwei Klangsphären. Dem reinen und klaren Choral werden klangvolle Cluster gegenübergestellt. Das Thema des Chorals, bald klar, bald geheimnisvoll und mystisch, bald feierlich, kommt in allen Sätzen vor, außer im Finale. In der Kulmination des 4. Satzes fühlt sich der Choral scheinbar bestärkt auf seinem leidvoll-majestätischen Weg, aber die anfangs harmonisch einfachen Akkorde gemeinsam mit den unmerklich aufstrebenden Figurationen erhalten allmählich eine dissonante Struktur, und diese Mutation führt zu grandiosen Clustern über den ganzen Umfang des Instrumentes. Eine große Rolle kommt in der Sonate dem Geräusch des Luftknopfs zu, der das Heulen des Windes darstellt. Dieser klangliche Effekt, der im Finale gleichsam Lautgestalt erhält, schafft das Bild eines winterlichen Schneesturms... und ruft gewissermaßen eine Assoziation mit der b-moll Sonate von F. Chopin hervor.

Für den 1984 gedrehten, auf dem gleichnamigen Theaterstück (1922) von Luigi Pirandello basierenden Film „Enrico IV“ schrieb Astor Piazzolla ein „Ave Maria“ (Tanti anni prima / Vor vielen Jahren) für Violine und Klavier, dessen einschmeichelnde Melodik sehr bald populär wurde. Neben zahlreichen Bearbeitungen für verschiedene Instrumente ist auch jene für Akkordeon oftmals zu hören.

Der Akkordeonist Nikola Djoric hat sich als Solist und Kammermusiker einen Namen gemacht und ist bereits im Wiener Musikverein, in der Philharmonie Köln, im Konzerthaus Berlin sowie im Münchner Gasteig aufgetreten. Ständig erforscht er mit seinem Akkordeon bisher unbekannte Klangspektren im klassischen Repertoire, wobei er sich streng an den Originaltext hält. Daraus sowie durch seine Affinität zur zeitgenössischen Musik schöpft er seine Inspiration zu derartigen grandiosen Abenden.
Wiener Musikverein
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