"Piazzolla-studio" Tango Friedrich Lips(accordion), Sviatoslav Lips (piano), Vladislav Igolinsky (violin), Kirill Rodin (cello) and Mark Pekarsky (percussion) Hin und wieder hören wir Repertoire von Interpreten, die wahrscheinlich keinen wirklichen Grund haben, es auf zu führen, vielleicht abgesehen davon, um zu beweisen, etwas tun zu können, das gewöhnlich andere regelmäßig machen. Ich denke, dies war ein wenig der Fall bei dieser Aufnahme. Als ich sie erstmals in Händen hielt, dachte ich für mich, Oh, wohl wieder eine andere Aufnahme von den berühmten Piazzolla-Tangos." Andere würden noch hinzugefügt haben, dass es darauf nicht einmal ein Bandoneon gab! Gut, lassen Sie mich Ihnen sagen, dass dies eine ungeheuer gute CD ist. Ich war nicht nur vom Musiker verblüfft, den jeder einzelne Interpret hervor kehrte, sondern auch von der Schönheit der aufregenden Arrangements. Diese Interpreten verstanden, warum diese Piazzolla-Stücke Klassiker wurden, gekannt und geliebt von all ihren Bewunderern weltweit. Sie fühlen wirklich die Emotion dieser Musik und stellen jede einzelne Phrase vollendet dar. Diese CD wurde von der Produktionsfirma Vadim Dubrovitskys hergestellt und in der Gnesin Musik-Akademie 1997 aufgenommen. Der Arrangeur war Sviatoslav Lips, Sohn von Friedrich Lips und seinerseits ein feiner Musiker, wie man unschwer beim Anhören des Klavierparts der Aufnahme fest stellen kann. Es handelt sich hier um eine der überraschendsten Aufnahmen, die ich je gehört habe, gekennzeichnet nicht nur von der Kunst des Friedrich Lips auf dem Bajan, sondern auch von vier anderen fantastischen Musikern, die sich mehr als voll auf der Höhe der durch das Repertoire gestellten Aufgaben zeigen: Sviatoslav Lips auf dem Klavier, Vladislav Igolinsky auf der Violine, Kirill Rodin auf dem Violoncello und Mark Pekarsky als Perkussionist. Die Arrangements vermitteln die Stimmungen der Originale voll Klarheit und in einem Ausdruck, der bei Tango-Interpretationen nicht oft zu hören ist; sie geben aber auch den Musikern vielfältige Möglichkeiten, ihre technische Brillanz zu zeigen, jedoch stets im Dienst der jeweiligen Musik. Dies ist großartiges Musizieren! Es erhebt sich nun meine Frage, warum jemand sagen muss, der wirkliche Tango-Klang könne nicht ohne das Bandoneon produziert werden. Ohne jeden Zweifel hätte Piazzolla diese Interpretationen geliebt, mit oder ohne sein Bandoneon! Ihnen wird es ebenso ergehen. Rezension von Joan Cochran Sommers, August 2006. Anmerkung: Für genaue biographische Informationen sowie die Bestellung dieser oder auch der anderen CDs von Friedrich Lips, gehen Sie bitte auf http://www.accordions.com/lips |